Zinnorganische Verbindungen
Zinnorganische Verbindungen (Organozinnverbindungen, OZV) ist die Sammelbezeichnung für metallorganische Verbindungen mit einer oder mehreren Zinn-Kohlenstoff-Bindungen, die mit der allgemeinen Formel RnSnXm beschrieben werden können.
Zahlreiche zinnorganische Verbindungen haben industrielle Bedeutung erlangt. Verbindungen des Typs R2SnX2 (typisch z. B. mit R = n-Octyl und X = organ. Säurerest wie Laurat) dienen als Kunststoffstabilisatoren (PVC, Hauptanteil). Derivate der Zusammensetzung R3SnX haben ausgedehnte Verwendung als Biozide gefunden. Triphenyl- oder Tricyclohexylzinnhydroxid oder -acetat kommen in der Landwirtschaft als Fungizide, Akarizide und Insektizide zum Einsatz, Bis(tributylzinn)oxid oder Tributylzinnchlorid, -fluorid oder -acetat sind Bestandteil von Farbmitteln für Antifouling-Anstriche und werden in der Holz-, Papier- und Textilbehandlung verwendet.[2]
Technisch wichtige Untergruppen sind
- Monobutylzinn-Verbindungen (MBT),
- Dibutylzinn-Verbindungen (DBT),
- Tributylzinn-Verbindungen (TBT),
- Dioctylzinn-Verbindungen und
- Triphenylzinn-Verbindungen (TPT).
Zinnorganische Verbindungen sind weltweit in der Umwelt zu finden, aufgrund ihrer Ökotoxizität und den Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ist die Verwendung von zinnorganischen Verbindungen in der Europäischen Union (EU) weitgehend verboten bzw. eingeschränkt und daher rückläufig.[3]
Siehe auch
- Zinnorganische Verbindungen in Montageklebern [4]
Einzelnachweise
- ↑ Bis(tributylzinn)oxid https://de.wikipedia.org/wiki/Bis(tributylzinn)oxid (abgerufen am 19.07.2024)
- ↑ zinnorganische Verbindungen https://www.spektrum.de/lexikon/chemie/zinnorganische-verbindungen/10144 (abgerufen am 19.07.2024)
- ↑ Zinnorganische Verbindungen https://de.wikipedia.org/wiki/Zinnorganische_Verbindungen (abgerufen am 19.07.2024)
- ↑ Montagekleber Öko-Test (kostenpflichtig) https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/12-Montagekleber-im-Test_108643_1.html (abgerufen am 13.07.2024)